Kinderbücher informieren altersgerecht über das Sterben. Hospizmitarbeiter zeigten am Stand in Perleberg Besuchern die Bücher. FOTO: HANNO TAUFENBACH

Hospizdienste in der Prignitz – so können Sie Sterbende begleiten

Ambulant statt stationär.

Ein Beitrag von Hanno Taufenbach im Prignitzer vom 25.06.2023.

Neben dem stationären Hospiz in Wittenberge gibt es im Landkreis Prignitz ambulante Hospizdienste. Am Sonnabend stellten sie ihre Angebote vor. Das müssen Patienten und Angehörige wissen.

Wer schwer krank ist oder nur noch kurze Zeit zu leben hat, kann sich in der Prignitz an den ambulanten Hospizdienst wenden. „Wir begleiten die Menschen dort, wo sie es wünschen. Wir schenken ihnen unsere Zeit“, sagt Ute Gajeski von der Diakonie Prignitz. Zusammen mit dem Hospiz Wittenberge, den Seelsorgern des Krankenhauses und dem DRK Hospizdienst stellten sie am Sonnabend ihre Angebote in Perleberg vor.

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„Uns kann jeder anrufen. Der Betroffene selbst, aber auch Verwandte oder Freunde“, so Gajewski. Im Gespräch mit dem Patienten werde geschaut, ob und welche Begleitung er sich wünscht.

Hospizdienst hat 28 Mitarbeiter

Auf 28 ehrenamtliche Mitglieder kann die Diakonie zurückgreifen. Sie sind zwischen 31 und 78 Jahre alt. „Wir schauen, wer zu dem Patienten passt, wer in der Nähe wohnt“, sagt Gajewski.

Alles sei freiwillig. Weder müsse ein Helfer die Betreuung übernehmen, noch gebe es Vorschriften, wie intensiv er diese gestalten möchte. Manchmal sei es nur ein Besuch pro Woche, manchmal mehr. Mal möchte der Kranke einen Spaziergang oder er wünsche sich, dass ihm jemand vorliest.

Olaf Glomke und Marianne Günther engagieren sich im Hospizdienst. Kinderbücher können altersgerecht über das Sterben informieren. FOTO: HANNO TAUFENBACH

Marianne Günther arbeitet seit 2005 im Team mit. Ein persönlicher Schicksalsschlag habe sie dazu gebracht. Sie hat eine medizinische Ausbildung, aber die sei keine Bedingung. Voraussetzung ist aber die Teilnahme an einem Lehrgang über zehn Monate. Im nächsten Jahr wird es einen geben, Interessierte dürfen sich bei der Diakonie melden.

Dorothee Martienßen hat einen solchen gerade absolviert und wartet auf ihren ersten Einsatz. „Niemand sollte alleine sterben, wenn er das nicht ausdrücklich wünscht“, beschreibt sie ihre Motivation.