Prignitzer Hospiz sucht einen Namen

Ein Beitrag von Stephanie Fedders in der MAZ vom 19.02.2021.

Gerade einmal vier Wochen ist das Hospiz in Wittenberge in Betrieb, doch die Wahrnehmung und die Bereitschaft zu helfen ist in dieser verhältnismäßig kurzen Zeit schon sehr deutlich zu spüren gewesen.

Schlüsselübergabe im Hospiz in Wittenberge

Hospizleiter Stephan Michelis und sein Team sind in dem Haus am Elsternweg jetzt auch „richtig“ eingezogen, gab es doch gemeinsam mit den beiden Architekten Bettina Meineke und Thomas Rheinländer am Mittwoch die offizielle Schlüsselübergabe.

Nach 15 Monaten Bauzeit wurde das Hospiz in Wittenberge am 22. Januar 2021 offiziell eröffnet. Quelle: Stephanie Fedders
Nach 15 Monaten Bauzeit wurde das Hospiz in Wittenberge am 22. Januar 2021 offiziell eröffnet. Quelle: Stephanie Fedders

„Es ist alles so geworden, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagt Stephan Michelis mit Blick auf den rund 1300 Quadratmeter großen, ebenerdigen Bau und seine Aufteilung in den stationären und ambulanten Bereich.

Zehn Plätze für Gäste, wie die Bewohner genannt werden, stehen zur Verfügung. Für eine volle Auslastung fehlt es noch an Personal, erklärt Stephan Michelis. Der Bedarf, die Sterbebegleitung im einzigen Hospiz im Landkreis Prignitz in Anspruch zu nehmen, ist aber hoch.

Anfragen für das Hospiz Wittenberge aus Hamburg und Berlin

Dabei zeigen die bisherigen Anfragen, dass das Haus weit über die Region hinaus wahrgenommen wird. „Wir haben schon Anrufe aus Berlin oder Hamburg bekommen, ob wir Plätze frei haben“, berichtet Stephan Michelis. Für viele ist dabei der Standort ein wichtiges Kriterium und „der ICE-Halt ausschlaggebend“, weiß Michelis.

Hospizleiter Stephan Michelis an seinem Arbeitsplatz. Quelle: Stephanie Fedders
Hospizleiter Stephan Michelis an seinem Arbeitsplatz. Quelle: Stephanie Fedders

Zehn Schwerstkranke haben bislang Aufnahme im Hospiz gefunden. Im Durchschnitt sind vier, fünf Zimmer bewohnt, so Michelis. „Fünf Gäste haben uns schon wieder verlassen“, erzählt der Hospizleiter von den traurigen Momenten im Haus. Damit umzugehen, gehört aber auch zu den Aufgaben der Mitarbeiter, denen sie sich stellen müssen.

Aber es gibt auch die schönen Momente, von denen Stephan Michelis zu berichten weiß. Dazu gehören die kleinen Rituale, wie das gemeinsame Frühstück oder Mittagessen mit Mitarbeitern und Gästen. Und die angebotene Unterstützung von Prignitzer Firmen.

Aufruf an alle: Hospiz in Wittenberge braucht einen Namen

Sei es bei der Ausgestaltung des Gartens oder noch fehlender Ausstattung in den Räumen – die Hilfsbereitschaft der Unternehmen ist beeindruckend, freut sich Stephan Michelis. Viele Betriebe zeigen eine große Spendenbereitschaft.

Kein Geld, aber Kreativität ist bei allen gefragt, die sich am Aufruf des Hospizes beteiligen möchten: Gesucht wird nämlich noch ein Name für das Haus. Vorschläge sind per Mail an gf@hospiz-prignitz.de oder auf dem Postweg an das Hospiz Wittenberge, Elsternweg 15, 19322 Wittenberge zu schicken. Bis Ende März können die Ideen eingereicht werden.

Melden können sich auch nach wie vor Interessierte, die ehrenamtlich im Hospiz mithelfen möchten. „Es gibt bereits eine große Nachfrage“, sagt Stephan Michelis. Weitere Bewerber seien aber jederzeit willkommen.

Hospiz Wittenberge sucht noch ehrenamtliche Helfer

Koordiniert wird die Arbeit der freiwilligen Helfer von Renate Schwarz, die 15 Jahre lang das Hospiz „Haus Wegwarte“ in Neuruppin geleitet hat. Bis März möchte sie eine Gruppe von Ehrenamtlichen in Wittenberge aufbauen.

Informationen über das Engagement der ehrenamtlichen Hospizhelfer gibt es auf der Internetseite unter www.hospiz-prignitz.de. Renate Schwarz ist telefonisch unter 03877/56 156 13 und per Mail unter r.schwarz@hospiz-prignitz.de zu erreichen.