Versteigerung des Union Berlin-Trikots bringt 1.500 Euro für das Hospiz

Beim Benefizspiel der Traditionsmannschaft von Union Berlin gegen das Ü35-Team des Pritzwalker FHV fließen reichlich Tränen vor 700 Zuschauern.

Ein Beitrag von Dirk Becker in der MAZ vom 16.08.2021

Benefizspiel Pritzwalker FHV – Union Berlin Traditonsmannschaft
1:6 (1:3). Tore: 0:1 Thomas Boden (7.), 1:1 Mathias Dahse (11.), 1:2 Ronny Jank (20.), 1:3 Torsten Schutt (31.), 1:4 Philip Möhle (39.), 1:5 Ronny Jank (43.), 1:6 Björn Brunnemann (46.).

Es wurde ein Fest der Superlative. Was Freitagabend lediglich ein besonders Fußballspiel zwischen der Traditionsmannschaft von Union Berlin und dem Ü35-Team vom Pritzwalker FHV werden sollte, brachte Emotionen pur. Offiziell 700 Zuschauer wollten das sportliche Spektakel sehen, es könnten aber auch ein wenig mehr gewesen sein, die sich auf der Tribüne der Dinnebier-Arena versammelten, und die für ihr Eintrittsgeld voll auf ihre Kosten kamen. „Es war gigantisch“, jubelte Organisator Steffen Telschow, „alles hat gestimmt.“ Da geriet der 6:1-Sieg der Eisernen fast schon in den Hintergrund.

Es war kurz vor sieben Uhr abends, der Himmel verdüsterte sich, ganz so wie die Eiserne Hymne klang. Als der Anpfiff durch Bundesliga Schiedsrichterin Sandra Stolz erfolgte, wusste die noch nicht was auf sie zukommen sollte, und die Sonne beschien jetzt die Szenerie mit grün-weiß-roter Pyrotechnik der Eisernen Halunken, dem Pritzwalker Union-Fanclub, gemeinsam. Der Einlauf der Mannschaften erfolgte standesgemäß mit dem jüngsten Vereinsnachwuchs der Pritzwalker.

Schnell zeigten die Eisernen gestandenes Fußballkönnen, aber die Pritzwalker wehrten sich. Schnell war die Halbzeit heran, und dann brach ein emotionales Gewitter herein. Die Verabschiedung von Sandra Stolz, die von diesem Tage an, nach ihrem 601. Spiel die Pfeife an den Nagel hängt. „Wir haben es extra in die Pause gelegt, damit es nicht unterging. Damit waren die Unioner einverstanden“, so Telschow. Die Eisernen bildeten mit Spalier, mit den Pritzwalkern und einer Abordnung der Schiedsrichter aus dem Fußballkreis. Sandra Stolz, die von all dem nichts geahnt hatte, vergoss Tränen der Rührung. Und damit war sie nicht allein.

„Sie wusste von gar nichts“, sagt Steffen Telschow. Der Organisator wurde dann selbst überrascht. Sein Trikot der Eisernen, versehen mit sämtlichen Unterschriften der aktuellen Unioner Bundesligaspieler, brachte bei der in der Pause stattfindenden Versteigerung die nicht erwartete hohe Summe von 1500 Euro. Das Geld ist für das Wittenberger Hospiz vorgesehen.

„Es war ein unvergessliches Fest, für alle, für die ganze Region“, so Telschow. Die Steigerung hat der Pritzwalker schon im Sinn: zu seinem 50. Geburtstag will er die Unioner Bundesligamannschaft holen.